Am 2. Juli 2008 entstand eine neue Ordensgemeinschaft von Benediktinern strenger Observanz im traditionellen Ritus in Villatalla, einem italienischen Dorf Liguriens auf den Berghöhen von Imperia nahe von Ventimiglia und der französischen Grenze (siehe Karte).
Diese Gemeinschaft wurde von zwei Mönchen, die der Abtei von Le Barroux (Frankreich) entstammten, auf Bitten S. Exz. Mario Oliveri, Bischof von Albenga-Imperia, gegründet. Im Folgenden finden Sie einige Erläuterungen zu diesem monastischen Vorhaben und Nachrichten über die Ereignisse, die der Einrichtung vorangegangen sind.
Durch diese geistlichen Informationen möchten wir Sie vor allem und zunächst um Ihr Gebetsopfer ansuchen und diejenigen unter Ihnen, denen es möglich ist, auch um eine Geldspende. Ein herzliches Vergelt's Gott.
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Freitag, 23. Oktober 2009

Reliquien der hl. Athanasia in Villatalla

Bei den Klarissen in Paris befinden sich seit etwa einem Jahrhundert die Reliquien einer römischen Jungfrau, Martyrin des 4. Jahrhunderts, die gemäß Zeugenverhör nicht älter als 13 Jahre war. Die Jungfrau trägt den schönen Namen Athanasia, aus dem griechischen Athanatos, unsterblich.
Figur aus weißem Wachs, welche die Gebeine ihres Leibes enthält. In der rechten Hand ein Gefäß, welches das vergossene Blut der Martyrin enthält. Auf dem Sarg ein zweites Reliquiar, das das Haupt in sich birgt.

Die vollständigen Reliquien wurden in den römischen Katakomben entdeckt, mit Scherben einer Ampulle aus venezianischem Glas, in der das Blut der Martyrin aufbewahrt worden ist.
In einer uns nicht mehr bekannten Zeit wurden die Reliquien nach Florenz gebracht und in der Kirche der Heiligsten Dreifaltigkeit verehrt. Sodann bezeugt ein Schriftstück, das durch den Pfarrer am 30. Dezember 1891 unterzeichnet wurde, daß sie den Schwestern von der Innerlichkeit Mariens – welch schöner Name! – am Grand Montrouge in Paris übergeben worden sind.
Der heilige Leib wurde im Haus des Vikars von Montrouge aufbewahrt, und kehrte nicht mehr zu den Schwestern zurück, da es für die Kongregation keine Aussicht auf eine Wiedererrichtung gab. Im Jahr 1913 wurde er dem Kardinal-Erzbischof von Paris, Mons. Amette, zur Verfügung gestellt, der ihn den Klarissen von Paris, in 5 Villa de Saxe, anvertraute.

Zum jetzigen Zeitpunkt muß der Konvent wegen der Krise der Berufungen seine Türen schließen und all seine Güter veräußern. Durch die Vermittlung eines befreundeten Benediktineroblaten bietet die Äbtissin den Mönchen von Villatalla die berühmte Reliquie an, die in der traditionsgebundenen Schule des Kurses Sankt Benedikt (www.courssaintbenoit.fr), befindet (gegründet in Fontenay Mauvoisin durch Luc Perrouin), wo sie in deren Kirche übertragen werden sollte.

Auf die Bitte des Hegoumenos Nikon, dem Oberen des russischen Sankt Pantaleimon Klosters in Moskau, überläßt P. Jehan diesem das Haupt der Martyrerjungfrau für die Kirche des hl. Nikolaus des Megalomartyers in Moskau und er schreibt ihm folgende Zeilen:
„Wir wollen zusammen die Heilige des Paradieses bitten, die uns von nun an im Gebet verbindet, daß wir die besondere Gnade der vollständigen kirchlichen Einheit unter der Führung des einzigen Hirten erlangen mögen. Und daß so die Bitte Jesu erfüllt werden möge: damit sie eins seien wie Wir eins sind.“

Schließlich kehrte die heilige Reliquie, die seit mehr als einem Jahrhundert ihre Heimat verlassen hat, am 23. Oktober nach Italien zurück und wird durch ihre Gegenwart die kleine Mönchsgemeinschaft und die Pfarrei von Villatalla segnen und behüten.
Sie fand ihren Ruheort zu Füßen des Altars Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe, im rechten Seitenschiff, wohin die Mönche und die Gläubigen täglich kommen, um sich der Macht ihrer Fürsprache anzuempfehlen.
„Unter den Wunderwerken Deiner Macht hast Du, o Herr, selbst der schwachen Natur der Jungfrauen die Gnade des siegreichen Martyriums verliehen. An dem Tag, da wir den himmlischen Geburtstag der hl. Athanasia, Jungfrau und Martyrin, feiern, gewähre uns die Gnade, geführt durch ihr Beispiel, bis zu Dir zu gelangen“ (Tagesgebet der Messe).